kleine weinerei
vergangenen samstag trug es sich zu, daß die eltern mich und meinen liebsten nöck zum essen luden in ein lokal in köln-dellbrück, welches da 'pfeiffers' heißt.
zunächst nach familientradition gab es ein zünftiges bier als aperitif, dann nach der wahl der speisen nahm das schicksal seinen lauf: es fragte der vater nach dem wein.
die bedienung wortwörtlich: "roten... oder weißen?"
der vater rettete geistesgegenwärtig die situation und fragte weiter nach einer weinkarte, welche die junge dame dankbar zu holen eilte. die auswahl war indes recht gut, man einigte sich als basis auf eine flasche australischen shiraz, für dessen fruchtigkirschige aspekte ich mich schon seit längerem erwärme.
die dame brachte eine flasche an den tisch, zeigte sie, der vater nickte geistesabwesend, erst bei öffnung der flasche fiel das vom etikett prangende 'cabernet sauvignon' auf, worauf wir die junge dame aufmerksam machten. diese sehr verwirrt, "das ist der aber...!" meine mutter: "nein, das ist kein shiraz. da wird auch keiner mehr draus."
hin, zurück, blick auf die flasche - die geschäftsführerin, ebenfalls im service, wurde zu rate gezogen. hielt die flasche kennerisch waagerecht und bemerkte wie in trunkenheit nicht, daß die flasche bereits geöffnet war, so daß wein auf den kies vergossen wurde.
sprach dann - wir hoffen, es war der stress - das wäre aber doch der wein aus australien (!). sie hätten nur den einen australischen wein.
eilte weiter.
die bedienung wortkarg huschte mit dem halb verschütteten wein weg, eine neue flasche zu öffnen ohne denn zu fragen, ob der denn gewollt sei.
sehr wortreiches erstaunen am tisch.
nun, man saß recht zufrieden kauend an reichlich tapas und weißbrot, das ist nicht die stimmung, in der aufstände angezettelt werden. schlußendlich tranken wir den angebrochenen australischen wein mit einem großzügien euro ermäßigung. wegen des überflusses wohlgemerkt, nicht wegen der völligen diskrepanz zwischen karte und weinkeller.
das essen war dafür durchaus lecker und zufriedenstellend, wenn auch die kleinen details fehlten, die die dinge perfekt machen können.
der abend war also kein desaster aber diese weinerei reizte doch zum lästern. auch als nicht-weinkenner bin ich doch in der lage, zwischen einer rebsorte und einem herkunftsland zu unterscheiden...? das sollte in einem gastronomiebetrieb ja nun wirklich auch drin sein. fazit: peinlich.
zunächst nach familientradition gab es ein zünftiges bier als aperitif, dann nach der wahl der speisen nahm das schicksal seinen lauf: es fragte der vater nach dem wein.
die bedienung wortwörtlich: "roten... oder weißen?"
der vater rettete geistesgegenwärtig die situation und fragte weiter nach einer weinkarte, welche die junge dame dankbar zu holen eilte. die auswahl war indes recht gut, man einigte sich als basis auf eine flasche australischen shiraz, für dessen fruchtigkirschige aspekte ich mich schon seit längerem erwärme.
die dame brachte eine flasche an den tisch, zeigte sie, der vater nickte geistesabwesend, erst bei öffnung der flasche fiel das vom etikett prangende 'cabernet sauvignon' auf, worauf wir die junge dame aufmerksam machten. diese sehr verwirrt, "das ist der aber...!" meine mutter: "nein, das ist kein shiraz. da wird auch keiner mehr draus."
hin, zurück, blick auf die flasche - die geschäftsführerin, ebenfalls im service, wurde zu rate gezogen. hielt die flasche kennerisch waagerecht und bemerkte wie in trunkenheit nicht, daß die flasche bereits geöffnet war, so daß wein auf den kies vergossen wurde.
sprach dann - wir hoffen, es war der stress - das wäre aber doch der wein aus australien (!). sie hätten nur den einen australischen wein.
eilte weiter.
die bedienung wortkarg huschte mit dem halb verschütteten wein weg, eine neue flasche zu öffnen ohne denn zu fragen, ob der denn gewollt sei.
sehr wortreiches erstaunen am tisch.
nun, man saß recht zufrieden kauend an reichlich tapas und weißbrot, das ist nicht die stimmung, in der aufstände angezettelt werden. schlußendlich tranken wir den angebrochenen australischen wein mit einem großzügien euro ermäßigung. wegen des überflusses wohlgemerkt, nicht wegen der völligen diskrepanz zwischen karte und weinkeller.
das essen war dafür durchaus lecker und zufriedenstellend, wenn auch die kleinen details fehlten, die die dinge perfekt machen können.
der abend war also kein desaster aber diese weinerei reizte doch zum lästern. auch als nicht-weinkenner bin ich doch in der lage, zwischen einer rebsorte und einem herkunftsland zu unterscheiden...? das sollte in einem gastronomiebetrieb ja nun wirklich auch drin sein. fazit: peinlich.
pollykrohm - 5. Sep, 15:35| in: nahrungsaufnahmen
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pollykrohm - 13. Jan, 12:18
kommentarsammlung:
(5.9.05 16:15):
oh oh, das sollte wirklich nicht passieren :-(
Vom hiesigen Bayerischen Wald bin ich derartiges aber schon gewöhnt. Die Antwort "Weiß oder Rot" auf die Weinfrage ist hier Standard. Wenn man dann fragt, was sie haben, es sollte möglichst ein trockener sein, erntet man meist nur einen hilflosen Blick.
Das stärkste, was ich hier in einem (Ferien-Touri-)Hotel mal erlebt habe, was sich für gastronomisch anspruchsvoll hält: Ich habe einen Wein nach der Karte geordert - die Bedienung darauf: aber da müsste ich in den Keller gehen.
Arggggh! (Ok, sie hat den Weg dann doch auf sich genommen.)
(5.9.05 16:37):
naja, köln ist vielleicht auch nicht gerade weinstadt. aber in solchen situationen sucht man doch unwillkürlich nach der versteckten kamera... ;)
(5.9.05 18:54):
Tja, so ist das in den "billigen" Speisebetrieben, die sich keinen Sommelier leisten wollen oder können. Die kaufen da mal einen Karton im Großhandel und auch nur weil er mal im Angebot war. Ich kenn das auch, gibt es wohl in jeder Stadt. Der Gipfel was ich da bisher erleben durfte, das war mal Rotwein aus dem Kühlschrank! sowas ist dann of wirklich schade, denn zu einem guten Essen gehört auch ein entprechendes Getränk dazu...
(6.9.05 11:32):
@hith: na ja, um rebsorte und herkunftsland (!) auseinanderhalten zu können muß man wohl kein sommelier sein, oder?
ich meine, von automobilia habe ich beispielsweise ungefähr so viel ahnung wie ein hacker von frischer luft, aber wenn mich einer fragt, was das denn für eine automarke sei, dann antworte ich mit "audi" oder wahrscheinlich eher mit "weiß nicht", aber keinesfalls mit "es ist blau."
(6.9.05 13:39):
@talakallea: natürlich, natürlich. es sollte nur eine allgemeine kritik gewesen sein, am mangel an fachkräften bzw. am trend sowas nicht mehr zu schätzen, aber auch daran, dass sich viele einfach nicht mehr für ihren beruf interessieren, sondern nur mehr einen job machen, wie neulich, als sich eine bedienung in einer Bäckerei mit angegliedertem imbiss quälte ein weißbier in ein pilsglas zu bekommen. Wo die schuld zu suchen ist, das wäre wohl eine abendfüllende diskussion,...
mutant / Website (7.9.05 09:52):
blame game: weissbier beim baecker, da liegt die schuld beim besteller ;-)
das weinkompetenz in lokalen der unteren mittelklasse im allgemeinen eher nicht vorhanden ist, ist doch nix neues.
abhilfe:
dort nicht essen gehen.
inkompetente bedienungen lassen IMHO auch nichts gutes fuer das essen hoffen. aus eigener erfahrung weiss ich, das der gast sich mit den erstaunlichsten dingen zufrieden gibt, aber persoenlich kann ich mich jedesmal wieder echauffieren und esse dann lieber was beim griechen, da weiss man, woran man ist und bier aus der flasche schmeckt dazu auch ganz lecker.
(7.9.05 13:45):
ja... wie der nöck schon bemerkte, man hätte auch mißtrauisch werden können, als die weine auf der karte nicht nach rebsorte, sondern nach ländern sortiert waren...
mutant, was für eigene erfahrungen, bist/warst du gastronomisch tätig?
unmut kommt nur auf, wenn das essen den erwartungen und/ oder den preisen nicht gerecht wird, da hast du recht. mich kann man auch z.b. mit ner leckeren vegetarischen lahmacun sehr glücklich machen :)
mutant / Website (9.9.05 17:05):
jep, arbeite gelegentlich in der kueche, momentan eher selten, aber es bleibt sich eigentlich immer gleich. in deutschland wein zum essen in einer normalen "gaststaette", das ist immer vabanque. auch immer sehr funny: vegetraische karte.
nudeln mit roter sauce, vielleicht noch ein auflauf. und salat mit ohne.
sehr deprimierend, aber ich esse ja zum glueck fleisch, puh, grade nochmal gleuck gehabt.
(12.9.05 18:34):
ach ich weiß nicht... ganz so pessimistisch mag ich das auch nicht sehen... gibt durchaus auch gastronomen, die sich mühe geben, nicht nur im sterne-bereich. manchmal hat man halt pech.
wobei trotz des wein-desasters im beschriebenen fall es an gleichem ort mehr als passable tapas gab... naja, mit manchego kann man nicht viel falsch machen, vermute ich :)
oh oh, das sollte wirklich nicht passieren :-(
Vom hiesigen Bayerischen Wald bin ich derartiges aber schon gewöhnt. Die Antwort "Weiß oder Rot" auf die Weinfrage ist hier Standard. Wenn man dann fragt, was sie haben, es sollte möglichst ein trockener sein, erntet man meist nur einen hilflosen Blick.
Das stärkste, was ich hier in einem (Ferien-Touri-)Hotel mal erlebt habe, was sich für gastronomisch anspruchsvoll hält: Ich habe einen Wein nach der Karte geordert - die Bedienung darauf: aber da müsste ich in den Keller gehen.
Arggggh! (Ok, sie hat den Weg dann doch auf sich genommen.)
(5.9.05 16:37):
naja, köln ist vielleicht auch nicht gerade weinstadt. aber in solchen situationen sucht man doch unwillkürlich nach der versteckten kamera... ;)
(5.9.05 18:54):
Tja, so ist das in den "billigen" Speisebetrieben, die sich keinen Sommelier leisten wollen oder können. Die kaufen da mal einen Karton im Großhandel und auch nur weil er mal im Angebot war. Ich kenn das auch, gibt es wohl in jeder Stadt. Der Gipfel was ich da bisher erleben durfte, das war mal Rotwein aus dem Kühlschrank! sowas ist dann of wirklich schade, denn zu einem guten Essen gehört auch ein entprechendes Getränk dazu...
(6.9.05 11:32):
@hith: na ja, um rebsorte und herkunftsland (!) auseinanderhalten zu können muß man wohl kein sommelier sein, oder?
ich meine, von automobilia habe ich beispielsweise ungefähr so viel ahnung wie ein hacker von frischer luft, aber wenn mich einer fragt, was das denn für eine automarke sei, dann antworte ich mit "audi" oder wahrscheinlich eher mit "weiß nicht", aber keinesfalls mit "es ist blau."
(6.9.05 13:39):
@talakallea: natürlich, natürlich. es sollte nur eine allgemeine kritik gewesen sein, am mangel an fachkräften bzw. am trend sowas nicht mehr zu schätzen, aber auch daran, dass sich viele einfach nicht mehr für ihren beruf interessieren, sondern nur mehr einen job machen, wie neulich, als sich eine bedienung in einer Bäckerei mit angegliedertem imbiss quälte ein weißbier in ein pilsglas zu bekommen. Wo die schuld zu suchen ist, das wäre wohl eine abendfüllende diskussion,...
mutant / Website (7.9.05 09:52):
blame game: weissbier beim baecker, da liegt die schuld beim besteller ;-)
das weinkompetenz in lokalen der unteren mittelklasse im allgemeinen eher nicht vorhanden ist, ist doch nix neues.
abhilfe:
dort nicht essen gehen.
inkompetente bedienungen lassen IMHO auch nichts gutes fuer das essen hoffen. aus eigener erfahrung weiss ich, das der gast sich mit den erstaunlichsten dingen zufrieden gibt, aber persoenlich kann ich mich jedesmal wieder echauffieren und esse dann lieber was beim griechen, da weiss man, woran man ist und bier aus der flasche schmeckt dazu auch ganz lecker.
(7.9.05 13:45):
ja... wie der nöck schon bemerkte, man hätte auch mißtrauisch werden können, als die weine auf der karte nicht nach rebsorte, sondern nach ländern sortiert waren...
mutant, was für eigene erfahrungen, bist/warst du gastronomisch tätig?
unmut kommt nur auf, wenn das essen den erwartungen und/ oder den preisen nicht gerecht wird, da hast du recht. mich kann man auch z.b. mit ner leckeren vegetarischen lahmacun sehr glücklich machen :)
mutant / Website (9.9.05 17:05):
jep, arbeite gelegentlich in der kueche, momentan eher selten, aber es bleibt sich eigentlich immer gleich. in deutschland wein zum essen in einer normalen "gaststaette", das ist immer vabanque. auch immer sehr funny: vegetraische karte.
nudeln mit roter sauce, vielleicht noch ein auflauf. und salat mit ohne.
sehr deprimierend, aber ich esse ja zum glueck fleisch, puh, grade nochmal gleuck gehabt.
(12.9.05 18:34):
ach ich weiß nicht... ganz so pessimistisch mag ich das auch nicht sehen... gibt durchaus auch gastronomen, die sich mühe geben, nicht nur im sterne-bereich. manchmal hat man halt pech.
wobei trotz des wein-desasters im beschriebenen fall es an gleichem ort mehr als passable tapas gab... naja, mit manchego kann man nicht viel falsch machen, vermute ich :)
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